NSU-KONSUL

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NSU-Konsul-Treffen 2008 vom 14.06-15.06. in 34359 Reinhardshagen

Familie Petra, Georg und Alexander Blume und ihre zahlreichen Helfer bereiteten uns ein Wochenende, an das wir uns gerne erinnern werden. Hier die Eindrücke von Martin Bünz, aus Badenweiler im Schwarzwald.

Das Konsultreffen 2008 - oder warum es mit einer Konsul nie langweilig wird.
Die NSU Konsul ist schon ein klasse Gefährt und für mich seit ehedem Inbegriff eines deutschen 50´er Jahre Motorrads.
Begeisterung für eben diese Oldtimer Zeit und die Lust unsere Schwarzwaldberge gemütlich mit dem so typischen Einzylinderstampfen zu durchfahren, brachten mich in den Besitz einer 500 NSU Konsul.
Skeptiker könnten jetzt - vielleicht berechtigterweise - Zweifel anmelden, hinsichtlich fehlendem Schrauberverstand, fehlender Kenntnis zu Elektrik und Mechanik, doch halte ich Denen kühn die Freude am Fahren, meinen Optimismus und die Telefonnummer des Generalkonsulanten Walter Krämer entgegen.
So war denn auch die Vorfreude groß an dem diesjährigen Konsultreffen in Reinhardshagen teilzunehmen.
Dabei bestand der Ehrgeiz die Strecke von Badenweiler nach Reinhardshagen auf Achse zurückzulegen. Immerhin 550 km.
Am Freitagmorgen war der Himmel durchgehend bewölkt. Kein Grund zur Sorge, die nötige Bekleidung gewählt und los geht’s. Außerdem hatte ich ja noch ein Faustpfand in der Hinterhand, denn mein Herr Brockmann wollte mit Auto und Anhänger eine halbe Stunde nach mir starten. So leicht sollte er mich nicht einholen.
Für eine beschauliche Überlandtour war also nicht die Zeit. Es ging auf die Autobahn.
Herrlich wie die Konsul abschnurrte und beim Gas geben, selbst neben einem Laster noch ihren satten röhrigen Klang hören ließ.
Bis Rastatt alle Wolken unterfahren und keine besonderen Vorkommnisse. Erster Sitzpositionswechsel bei Karlsruhe, die Arme werden länger.
Dann hinter Bruchsal das Drama Walldorf, eine Baustelle und nach wenigen 100 Metern auf der rechten Spur ein Stau. Wäre ich doch bloß links gefahren.
Kaum ausgekuppelt, wollte der Motor nicht mehr weiter. Ein gewaltsames Ziehen am Gasgriff hauchte ihm wieder Leben ein, doch nicht lange dann war es mit der Leistung nach einem Pföff vorbei. Was tun?
Rechts und links Betonrandbegrenzungen. Die Maschine aufgebockt, Lastergespanne hupen, jetzt brachte einem die warme Kleidung richtig ins schwitzen. Sie springt nicht an.
Sollte ein Nichtschrauber hier auf viertel Wege scheitern? Rettung naht!
Ein Bully mit Feldjägern besetzt hält hinter mir. `Hier können Sie aber nicht stehen bleiben.´ `Was soll ich machen, bitteschön?´ `Tolles Motorrad, das Sie da haben.´ `Danke.´ `Wir sperren die rechte Spur und schieben Sie an.´ Gesagt, getan und es funktioniert. Feldjäger Dein Freund und Helfer.
Jetzt schnurrt sie wieder. Ein kurzer Tankstopp vor Frankfurt lässt wieder Blut in die Beine kommen. Die Wolken werden dichter.
Reiskirchener Dreieck und wieder eine Baustelle. Ohh nein!
Ich schwitze Blut und Wasser und tatsächlich, sie geht wieder aus. Ich paddle zwischen LKWs auf der rechten Spur. Es geht bergauf und bergab. Gott sei Dank stehe ich auf einer Anhöhe. Bei der folgenden Abfahrt gelingt es die NSU im 3. Gang wieder anzubekommen. Ich erhalte Beifall, zugeklatscht von der linken Spur. Hoffentlich schaffe ich den nächsten Berg. Die Oberschenkel melden sich bereits. Die Schaltung streikt. Es gehen nur noch 3. und 4. Gang. Schleifende Kupplung und mein linkes Handgelenk beginnt zu schmerzen. Sorgenvoll schaue ich mich um. Wo sind die Feldjäger oder Herr Brockmann? Der steht wahrscheinlich am Stauanfang. Mit Mühe erreiche ich den Gipfel und die Ausfahrt Homburg Ohm. Der Maschine reichts. Sie geht wieder aus. Mir reichts auch und ich fahre die Ausfahrt rechts raus. Der Stau wird umfahren, zumal freundlich dreinblickende Kinder auf einem Schild ein `Oje noch 8. km´, von sich geben.
Herr Brockmann über Handy informiert schließt sich an. Es geht durchs Hinterland, Richtung Alsfeld.
Jetzt kommt der große Regen. Binnen Minuten trotz Leder nass bis auf die Haut. Welch gute Idee, wir haben einen Anhänger dabei. Die letzten 100 Kilometer sitze ich im trockenen Auto.
Dann das Weserbergland, wie beschaulich kommt es einem vor. Die Weser schlängelt sich ruhig durch sanfte ungemein grüne Hügel. Eine freundliche Dame an der Tankstelle weist uns den Weg und weiß: `Na klar NSU Konsultreffen, die sind bereits alle auf der Büller- Höhe.
Ach ja, aus unseren geplanten 6-7 Stunden sind mittlerweile 10 Stunden geworden. Schnell unser Quartier im historischen Brauhaus bezogen, im Bad eine Restaurierung vorgenommen und ab zum Treffpunkt. Was da wohl für Leute zusammen sitzen?
Wir treffen auf eine sehr nette Runde, gelöste Atmosphäre und wie wunderbar, auf ein noch nicht abgeräumtes leckeres Buffet.
Man spricht hessisch, bayrisch und fränkisch. Man trifft auf Nordlichter aus meiner alten Heimat, auf Sachsen und Pfälzer. Quer durch alle Altersgruppen wird gefachsimpelt aber auch über Gott und die Welt erzählt.
Man trifft auf Horst Heiler, dessen Internetseite man schon kannte und der, wie man anerkennend aufgeklärt wird, dies alles hier ins Leben gerufen hat. Man sieht die sympathische Audi-Riege wieder und freut sich, dass auch Choppereinflüsse, wie Farbkleckse in der schwarz chromenen Kette dabei sind. Erich der wohl bei jedem Wetter ungebremste gute Laune versprüht. Man lernt Thomas und Herbert mit Frau kennen, die auf Achse da sind. Voller Respekt nimmt man zur Kenntnis, dass sie aus dem Bayrischen kommen und Wind und Wetter getrotzt haben.
Der Generalkonsul Walter Krämer ist ein viel gefragter Mann an diesem Abend und auch von mir bekommt er gleich meine Leidensgeschichte zu hören. Dann muss er natürlich noch seinen 700 cm³ starken Königswellenmotor zum Besten geben.
Insgesamt eine tolle lockere Atmosphäre die Spaß macht.
Heute muss ich früh ins Bett, aber die Vorfreude auf die morgige Ausfahrt wächst, selbst bei 80% Regenwahrscheinlichkeit.
Dann kommt der Samstag und das Wetter sieht gut aus. Es wird die Ausfahrt der schleifenden Kupplung, aber was macht das schon. Auch die paar Regentropfen sind nicht schlimm, da kam gestern mehr vom Himmel runter.
Das Weserbergland war einfach wunderbar zu durchfahren. Kleine Orte, verträumte Straßen und vor einem und hinter einem, wie Perlen auf einer Schnur, diese herrlichen Motorräder. Auch für die Nase ein Erlebnis. Was für eine Augenweide, was für ein Klang. In den Ortschaften gibt es Viele, die stehen bleiben und mit großen Augen zuschauen.
Da sind Gespanne unterwegs, besetzt und unbesetzt, Solomaschinen, aber auch viele Beifahrerinnen, die als Sozia auf leicht erhöhtem Sitz, das Bild harmonisch abrunden und den Ausflug genießen.
Der Besuch des NSU Museums passte genau dazu und rundete diese schöne Fahrt ab.
An dieser Stelle möchte ich Familie Blume noch einmal einen herzlichen Dank aussprechen, für die tolle Organisation und das bis ins Kleinste geplant und gut funktionierende Event. Vielen Dank.
Der Abend klang aus, wie der Freitag schon geendet hatte und ich nehme nicht nur ein schönes Erinnerungsfoto, mit ein"gebeamt"em Walter Krämer, mit nach Hause, sondern viele tolle lebhafte Bilder in meiner Erinnerung.
Euer Martin Bünz

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